top of page

Selbstkochen außer Mode?

Wann hast du zuletzt etwas Selbstgekochtes gegessen? Und wann hast du das letzte Mal gekocht?

Kim and the WarriorKitchen @WarriorWays

Ist das Selbstkochen trotz der Kochshows, der unzähligen Rezeptblogs, REELS und Youtubevideos veraltet? Schaut man sich die Zahlen an, muss man diese Frage eindeutig mit "Ja" beantworten. Lediglich 40% der Deutschen, also weniger als die Hälfte kocht täglich frisch. Bei 33% kommt noch zwei bis drei Mal Selbstgekochtes auf den Tisch und bei unglaublichen 11% wird gar nicht mehr frisch gekocht.


Man könnte jetzt sagen, dass das Leben halt bequemer geworden ist und es einfach nicht mehr notwendig ist, sich mit Lebensmitteln oder dem Kochen auseinanderzusetzen, aber ist das denn auch wirklich so?


Verzichten wir auf die Zubereitung unserer eigenen Speisen geben wir nicht nur die Kontrolle über die Nährstoffe, die unseren Körper am Laufen halten, außer Hand, sondern nehmen uns auch die Zeit am Tag, in der wir den Fokus auf uns und unseren Körper legen können und etwas Gutes für sich selbst zu tun. Es geht nicht immer darum, sich selbst ein Fünf-Sterne-Menu zuzubereiten, sondern vielmehr darum, dass man es sich selbst wieder wert ist, eine halbe Stunde am Tag zu investieren, um sich mit wenigstens einer ausgewogenen selbstgemachten Mahlzeit zu versorgen.


In der Beratungspraxis stoße ich wie die Studienlage es schon vorhersagt immer wieder auf Klienten, die gar nicht selbst kochen wollen oder gar können. Die Gesellschaft unterzieht sich einem Wandel und den spüren wir auch als Individuen auf unserem Speiseplan. Ein Burger zwischendrin geht schon mal, dann wird die Zeit doch knapp und die Fertigpizza tut's ja auch oder wir lassen die Mahlzeit einfach gleich ganz ausfallen - kostet ja eh nur unnötig Zeit. Altes Wissen wurde nicht mehr weitergegeben und Rezepte gerieten in Vergessenheit. Zusammen am Tisch zu sitzen und eine gemeinsame Mahlzeit zu genießen wird immer seltener und wozu sich dann überhaupt die Mühe machen, wenn es ja auch reicht, einfach auf dem Weg zum nächsten Termin schnell ein Brötchen zwischen die Zähne zu schieben?


Es ist also nicht der eine Grund, aus dem immer weniger frisch und selbst gekocht wird, es sind unzählige. Die Verfügbarkeit der Lebensmittel, die gestiegenen Lebenshaltungskosten, die mangelnden Bindungen ... all das trägt dazu bei, dass sich unser Lebensgefühl verschlechtert. Gegen viele dieser äußeren Faktoren sind wir leider machtlos, was wir allerdings selbst in die Hand nehmen können, sind die Kochlöffel. Genieß die kleinen Dinge des Lebens, sie sind es, die es wertvoll machen. Und wenn du am Anfang nur damit beginnst, dir schnelle Pasta mit Gemüse zu machen, ist das schon ein Schritt, die Zügel wieder in die Hand zu nehmen und die Kontrolle über dein Leben zurückzuerobern.


Vorteile vom Selbstkochen:

  1. Du beschäftigst dich mit den Lebensmitteln, die du zu dir nimmst

  2. Du wählst die Qualität der Lebensmittel, die du verwenden möchtest selbst aus

  3. Du kannst auf Geschmacksverstärker verzichten

  4. Du kannst Salz, Zucker und Fett einsparen

  5. Du übernimmst aktiv die Kontrolle über einen wichtigen Part deines Lebens


Mit Sicherheit kannst du diese Liste spielerisch ergänzen, wenn du erstmal mit dem Kochen angefangen hast. Schreib deinen wichtigsten Grund fürs Frischkochen gerne in die Kommentare und inspiriere damit andere Leser.


Solltest du dir mit der Inspiration schwer tun, gibt es viele Möglichkeiten, neue Ideen zu finden. Du kannst zum Beispiel einfach Google fragen "Was esse ich heute?", bei Chefkoch nach neuen Rezepten suchen oder dich in den sozialen Medien auf die Suche nach deinem neuen Leibgericht begeben. Und sollte dir da nichts zu sagen, erinnere dich doch einfach an dein Lieblingsessen als Kind und beginne damit, dir das einmal die Woche zu kochen und in Ruhe (in bester Gesellschaft) zu genießen. Danach suchst du dir dein Zweitliebstes and so on. Das kannst du steigern, bis du die Lust am Kochen (wieder) entdeckt hast, denn auch sie gehört zu einer ausgewogenen und vollwertigen Ernährung.


Du kannst vielleicht die Welt nicht retten, aber du kannst damit beginnen, deine Welt und damit die um dich herum, wieder ein bisschen lebenswerter zu machen und sie in vollen Zügen auszukosten. Viel Erfolg!

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page